Ich grabe diesen Uraltthread noch mal aus, weil ich etwas zu berichten habe und keinen neuen dafür eröffnen möchte..
Manche Leute können es ja nicht lassen und drehen ständig, also mehrmals am Tag, gedankenverloren an der Krone Ihrer Uhr. Wenn es ein 2824 ist, mit den bekannten Folgen.
Wer nicht noch mal alles lesen möchte: die „Linse“, auf der das Kronrad gelagert ist, nutzt ab. Weil kein Lagerring da ist. Da kann man dann nichts mehr machen, außer die gesamte Federhausbrücke zu ersetzen. Bei den vielen verschiedenen Dekorationen, die es heute gibt, kann das schon mal ein Problem sein. Und eine Brücke, die eine andere Dekoration als der Rest des Werkes hat, sieht sch**** aus. Natürlich haben sich die Konstrukteure was dabei gedacht, das Rad auf einer Ellipse zu lagern. Wenn die Automatik das Federhaus aufzieht, drückt sich das Kronrad weg und muss nicht mitgedreht werden.
Hier noch mal die Brücke ohne Kronradschraube aus einem alten Werk
Brücke und Kronrad
Wenn man da einen Lagerring aus gehärtetem Stahl einbauen könnte........
Dazu müsste erst mal die „Linse“ rund werden. Da geht’s schon los mit den Problemen. Weil unten die Stellstifte sind, kann das Teil nicht aufgelackt werden.
Also habe ich die Brücke auf eine Grundplatte geschraubt.
Um die auf einer Planscheibe zu zentrieren, musste ich etwas aus der Grundplatte raussägen
Dann ab auf die Planscheibe
Und die Ellipse abdrehen
Das Ergebnis
Dann habe ich aus Silberstahl (weil härtbar) einen Kronradring gedreht
Muss noch entgratet werden
Passt
Jetzt die Brücke auf ein anderes Werk schrauben
Der Achsabstand zum Sperrrad passt. Das Kronrad kann sich jetzt ja nicht mehr radial bewegen.
Die Automatik drauf und den Rotor drehen.
Wie vermutet, dreht sich nun das Kronrad und
auch das Kupplungsrad mit, wenn der Rotor das Federhaus aufzieht. Die Aufzugwelle aber nicht, da kuppelt dann das Kupplungstrieb aus.
Jetzt noch ein Zifferblatt drauf und Zeiger (irgendwelche) und auf das Umlaufgerät. Mal sehen, wie sich dieser Umbau auf das Aufzugsverhalten auswirkt.
Ich weiß natürlich nicht, ob sich dieser Umbau negativ auf andere Bauteile auswirkt oder ob es woanders zu erhöhtem Verschleiß kommt. Ich denke da besonders an das Kupplungsrad/Kupplungstrieb. Ich bin ja kein hochbezahlter Dipl. Ing. oder Fachkonstrukteur. Und mehrere Wochen auf dem Umlaufgerät sind bestimmt zu wenig, um langfristig etwas dazu sagen zu können. Aber vielleicht ist das eine Möglichkeit, so „abgenudelte“ Federhausbrücken noch zu retten.