"Zeiger-Spiel" BREITLING B50? Kann ja nicht sein!

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Radiopirat
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Re: "Zeiger-Spiel" BREITLING B50? Kann ja nicht sein!

Beitrag von Radiopirat »

Clockwork hat geschrieben:Allerdings muss ich sagen das ich wirklich noch keine Quarz-Uhr gesehen habe wo der Sek. so sanft und sichtbar gedaempft anhaelt, wie bei den GS. Der Unterschied zu vielen anderen Quarzern ist sichtbar. Fuehrt jetzt aber langsam am Thema vorbei...
Sorry, ich konnte meinen obigen Thread nicht mehr ändern. Daher hier nochmals den Link zu einem SloMo-Video einer GS: https://www.youtube.com/watch?v=RFgGb1OunQI

Und hier noch ein anderes: https://www.youtube.com/watch?v=XYt3kk3K88c

So, das zum Thema. BTT. :wink:
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Radiopirat
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Re: "Zeiger-Spiel" BREITLING B50? Kann ja nicht sein!

Beitrag von Radiopirat »

Man begutachtet in der Regel bei Händlern selten Uhren, von denen man schon eine zu Hause hat. In meinem Fall musste ich das aber umsetzen, da ich die Sache mit dem Zeigerspiel nicht mehr einordnen konnte. Und siehe da: Alle angetroffenen B50 und B55 Expospace bei verschiedenen Konzessionären wiesen diesen wirklich üblen Makel mit dem Zeigerspiel auf (ich habe keine Emergency II oder I in die Finger gekriegt). Man kann sogar ein wenig an Gehäuse klopfen und zusehen, wie der Sekundenzeiger je nach Einwirkung der Schwerkraft hin- und herschlackert. Ich habe ein solches Verhalten bisher erst bei einigen Victorinox- und BVB-Bomberg-Quarz-Uhren festgestellt. Die sind aber nicht ganz in der gleichen Preisklasse wie Breitling. Und werden von den Herstellern auch nicht so vermarktet, als ob sie die Kröung der Genauigkeit oder Ingenieurkunst wären.

Zurück zu meiner B50. Ich glaube, dem u(h)rsächlichen Fehler auf der Spur zu sein. Meine u(h)rsprüngliche B50 war aus ziemlich erstem Produktionslos. Nach sorgfältiger Prüfung beim Konzi kaufte ich die Uhr ohne jegliches Zeigerspiel. Nur einen Makel hatte sie, der regelmässig in Erscheinung trat. Zeigte sie nämlich morgendlich nur noch wenig über 20% Akkuladung an, verlor sie diese bis am Abend des selben Tages vollständig. Das hochgelobte und viel beworbene "intelligente Powermanagement-System" versagte völlig, d.h. die Uhr verlor sämtliche Daten trotz der eingestellten Zeiger- und Digitalanzeige innerhalb ein paar Stunden (weniger als 12). Das war natürlich ärgerlich, denn auch das beschriebene 4-sekündliche Vorrücken des Sekundenzeigers des Levels 1 konnte ich nie live sehen.

Aus der ersten "Reparatur" wegen dieses Umsatendes kam die Uhr mit einem auffälligen Flecken auf dem Stundenzeiger zurück, das "intelligente Powermanagement-System" funktionierte immer noch nicht und präsentierte sich somit als wenig intelligent. Aus der nächsten Reparatur kam sie mit einem wieder sauberen Stundenzeiger, aber dafür mit gut sichtbaren Hicken obern auf den Hörnern zurück - komischerweise genau dort, wo die Stege darunterliegen. Fotos aus der Wareneingangskontrolle hielt man mir vor. Es verwundert nicht, dass auch das "intelligente Powermanagement-System" immer noch einen IQ von 0 aufwies.

Umsomehr erfreute es mich, als man mir - zusammen mit dem Kauf der "Hurricane" - eine Erledigung der obenerwähnten Schwachstellen in Aussicht stellte. Und so kam meine B50 wieder einmal mehr ins Werk. Da wurde aber nun wirklich mit grosser Kelle angerichtet. Die Hicke auf dem Gehäuse waren weg... aber der Sekundenzeiger zeigte auf einmal völlig zwischen die Indexe. Mehr habe ich mir damals "out-of-the-repair-box" gar nicht angeschaut und brachte die Uhr sofort dem Konzi zur weiteren Bearbeitung. Und wieder ging die Uhr zu Breitling zurück. Sehr wahrscheinlich setzte man den Sekundenzeiger neu. Trotzdem fiel mir sofort wieder der Versatz zu den Indexen auf, den ich mittlerweile auch beim Minutenzeiger konstatieren muss (natürlich berücksichtige ich dabei das 2°-Vorrücken des Minutenzeigers alle 20 Sekunden) sowie ein komisches Schlackern des Sekundenzeigers beim Vorrücken.

Nach einigen Gesprächen mit Uhrenmeistern und Uhrenbegeisterten habe ich mir in der Zwischenzeit eine eigene Theorie zusammengeschustert. Meine "early-adopter"-B50 schien einen eigentümlichen "Fehler" aufzuweisen, nämlich kein bzw. nicht sichtbares Zeigerspiel. Dieses führte wohl auch dazu, dass sich er Akku nicht wie in den Simulationen oder Tests mit Prototypen oder Modellen aus der laufenden Produktion verhielt und die bei diesen Akkus übliche Entladekurve in einem viel steileren Winkel durchschritt. Deshalb kam wohl auch das mehrmalige, komplette Versagen des "intelligente Powermanagement-System" zustande und deshalb verlor die Uhr auch sämtliche Daten, denn der Akku war in seinem Entladezustand schon viel zu weit fortgeschritten um noch die 3 Levels zu durchschreiten.

Es kann sein, dass nicht nur meine B50 aus den ersten Produktionslosen dieses Verhalten aufzeigte und "da draussen" einige B50 sind, die auch kein Zeigerspiel aufweisen. Das dürfte gemäss Breitling zwar nicht sein, aber möglich ist es aus meiner Sicht eben schon. Haben die Besitzer das Versagen des "intelligenten Powermanagement-Systems" nicht vehement moniert, ist das Breitling evtl. auch nicht aufgefallen. Oder aber... es ist aufgefallen und man konnte zB zu kleine Toleranzen als Grund für einen erhöhten Energieverbrauch ausmachen und dem Versagen des "intelligenten Powermanagement-Systems" zuordnen - und machte das das, was naheliegend scheint: Man vergrössert die Toleranzen und senkt die Reibung und somit den Energieverbrauch. Dass das dann auch zu einem gut sichtbaren Zeigerspiel führt, scheint die Q-Abteilung bei Breitling nicht zu interessieren oder man schluckt die bittere Pille unter dem Verdikt, dass dies die kleinere Kröte ist im Vergleich zum abruptem Totalausfall der Zeitanzeige bei noch über 20% Ladezustand. Aber evtl. interessiert es nun ein paar potenzielle Kunden mehr, die vor dem Kauf schauen, wie auf diesen teuren Zeitmessern der Sekunden- und Minutenzeiger rumschlackert und die sich die Zeiger gut sichtbar mal mehr und mal weniger neben neben die Indexe setzen.

Ich bin mir fast sicher, dass ich mit meiner Vermutung auf der richtigen Spur bin. Was ich nicht beurteilen kann: Ist das Zeigerspiel bei der B50 erst im Nachhinein in die laufende Produktion "eingepflegt" worden und dann so auch in die Exospace gelangt? War es anfänglich so gar nicht angedacht gewesen? Oder hatte meine tatsächlich erste B50 einen Fehler, der verursachte, dass man das Zeigerspiel nicht sah? Wie auch immer: Ich tue mich sehr sehr schwer, eine Uhr mit einem solchen von blossem Auge sichtbaren Manko an mein Handgelenk zu binden. Breitling wiederum scheint es egal zu sein, ein solch peinliches Resultat ihrer Manufaktur zu vertreiben und bei Kunden und an deren Handgelenken zu wissen. Das führt zur letzten Frage: Fremdschämen erlaubt - oder gar erwünscht?
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Knucklehead
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Re: "Zeiger-Spiel" BREITLING B50? Kann ja nicht sein!

Beitrag von Knucklehead »

Hallo Leute der Uhren!

Zum Zeigerspiel habe ich einmal die Information erhalten, dass es zumindest beim 7750 „normal“ sei! Und dies ist auch in meinen Avenger eingebaut. Ich stelle meine Uhren immer mit Sekundenzeiger auf 12 und dann drehe ich über die Minute und dann zurück auf die Minute. Dann per Funkuhr aktivieren. So gehts dann bei meinen Avenger perfekt!

Cheers!
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Re: "Zeiger-Spiel" BREITLING B50? Kann ja nicht sein!

Beitrag von Thomas H. Ernst »

Knucklehead hat geschrieben: 12 Feb 2022, 04:47 Zum Zeigerspiel habe ich einmal die Information erhalten, dass es zumindest beim 7750 „normal“ sei! Und dies ist auch in meinen Avenger eingebaut. Ich stelle meine Uhren immer mit Sekundenzeiger auf 12 und dann drehe ich über die Minute und dann zurück auf die Minute. Dann per Funkuhr aktivieren. So gehts dann bei meinen Avenger perfekt!
Das ist die übliche Vorgehensweise beim Stellen einer mechanischen Uhr, nicht nur solcher mit Kaliber 7750. Wird wohl nahezu jeder hier so machen.

In diesem Faden geht es allerdings um eine Quarzuhr, da muss dieses Vorgehen nicht in jedem Fall funktionieren. Besonders dann wenn die Zeiger über eigene Schrittmotoren gesteuert werden kann man die Stellung zueinander oft nicht beeinflussen.
Grüsse Thomas
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