Meine Erfahrungen zum Thema "sich anpassen" in Sachen Mundart sind völlig zwiespältig. Die eine Hälfte sagte "Deutsche sollten Mundart lernen, wegen der Integration", die andere Hälfte sagte "Um Gottes Willen, lasst das bloss sein, tönt immer scheixxe und anbiederisch!"

Hier in Deutschland wird das auch ganz anders betrachtet. Niemand käme auf den Gedanken, von einem Berliner zu erwarten, dass er Kölsch lernt oder Bayrisch. Da fühlen sich die Einheimischen meistens verarscht.

Dass man von in der Schweiz lebenden Ausländern (insbesondere deutschen) erwarten darf, dass sie Schweizerdeutsch zumindest verstehen lernen, betrachte ich als selbstverständlich. Ist auch wirklich nicht so schwer. Sprechen ist eine andere Sache. Nach fast sieben Jahren hätte ich es vielleicht halbwegs passabel hinbekommen, aber man hätte es immer rausgehört. Und dann: siehe oben.

Angepasst habe ich mich aber unbewusst in der Sprachmelodie, und auch einige Helvetismen habe ich wohl (bis heute) übernommen, ohne dass es mir auffällt. Wurde mir jedenfalls mal gesagt... Und auf das "ß" verzichte ich mittlerweile auch total.

Ansonsten war meine Sprachlernkapazität voll und ganz mit Französisch ausgelastet, da hatte ich doch zu kämpfen. Aber nach zwei Monaten in Lausanne ging auch das.

Insgesamt empfinde ich schweizer Dialekte ale sehr angenehm. Bis heute höre ich gerne schweizer Rundfunk oder sehe schweizer Fernsehen, nur um mal wieder Schweizerdeutsch zu hören...

BluesMan hat geschrieben: ↑25 Dez 2020, 13:56
Insgesamt empfinde ich schweizer Dialekte ale sehr angenehm. Bis heute höre ich gerne schweizer Rundfunk oder sehe schweizer Fernsehen, nur um mal wieder Schweizerdeutsch zu hören...

… Radio - mein Lieber...

War Absicht..!

Ist wie immer, kommt darauf an!
Eine Ex-Kollegin von mir, die aus Deutschlands Osten stammt, wurde nach etwas
mehr als einem Jahr in der Schweiz, von einer Eingeborenen gefragt, von wo in der
Schweiz sie denn herkomme. Da wärst du NIE auf die Idee gekommen, dass sie nicht
aus der Schweiz ist. Anderes Beispiel, auch Ex-Kollege, auch ostdeusch, nach 10 Jahren
Schweiz das allerpeinlichste Anbiederungsschweizerdeutsch, das vorstellbar ist. Da war
bei jedem einzelnen Wort Fremdschämen angesagt.

Gruss

Michael

Zurück zum Thema. Es gibt Nachschub. Hier die YT-Links zu den bisherigen Sendungen:

#1: Jean-Claude Biver: https://www.youtube.com/watch?v=16DmfVKbpWY

#2: Aurel Bacs: https://www.youtube.com/watch?v=YrLuiQOVvFs

#3: Dieter Meier: https://www.youtube.com/watch?v=ZebauVXE35g

#4: Daniel Dreifuss: https://www.youtube.com/watch?v=by7z653LxvA

Da es ja sonst keiner macht, muss ich selbst mich mal zitieren:

10buddhist hat geschrieben: ↑14 Mär 2021, 19:28
#2: Aurel Bacs: https://www.youtube.com/watch?v=YrLuiQOVvFs

Ebenfalls hörenswert: Teil 2 in englischer Sprache. Hier ein Auszug (4'56-8'16). Mögliche Rechtschreibfehler möge man mir nachsehen (oder auch nicht) ...

»Our vintage ... or our contemporary collector's watches have content (...) my t-shirt or hoodie, that we are wearing today ... I don't think, it has much content. It may look cool, but it does not talk about craftsmenship, about heritage. (...) What we have, is also (...) the society, that buys, uses it, and it's normal, that after six month we throw it away. That is very different to our grandparents, who bought a watch with their first promotion or for their wedding and kept it until the end of their life. (...) And that's, what they [young people today] are missing, and this is, what they're looking for. (...) The watch can travel with us, it's the only work of art, that comes with us. (...) So I think, the watch as an object is a perfect 21st-century object: It has content, it has user-friendlyness, it has a story, it is discreet, it doesn't give you headache for storage – what more can you ask for?!« – Aurel Bacs

https://www.youtube.com/watch?v=DHWHJBbnk-g


Das, wie ich finde, schönste bon mot stammt allerdings von René Beyer aus der (schweizer)deutschsprachigen Fassung:

»Der größte Feind der Uhren ist immer noch der Uhrmacher.«

Dem ist leider nichts hinzuzufügen ...

PS: Und ganz gleich, was man von der Tiffany-Nautilus-5711 hält, die Auktion der #1/170 war äußerst spannend und von Aurel Bacs souverän moderiert:

https://www.youtube.com/watch?v=Jz1fG2-3HXI

10buddhist hat geschrieben: ↑28 Dez 2021, 21:09 Da es ja sonst keiner macht, muss ich selbst mich mal zitieren:

10buddhist hat geschrieben: ↑14 Mär 2021, 19:28
#2: Aurel Bacs: https://www.youtube.com/watch?v=YrLuiQOVvFs

Ebenfalls hörenswert: Teil 2 in englischer Sprache. Hier ein Auszug (4'56-8'16). Mögliche Rechtschreibfehler möge man mir nachsehen (oder auch nicht) ...

»Our vintage ... or our contemporary collector's watches have content (...) my t-shirt or hoodie, that we are wearing today ... I don't think, it has much content. It may look cool, but it does not talk about craftsmenship, about heritage. (...) What we have, is also (...) the society, that buys, uses it, and it's normal, that after six month we throw it away. That is very different to our grandparents, who bought a watch with their first promotion or for their wedding and kept it until the end of their life. (...) And that's, what they [young people today] are missing, and this is, what they're looking for. (...) The watch can travel with us, it's the only work of art, that comes with us. (...) So I think, the watch as an object is a perfect 21st-century object: It has content, it has user-friendlyness, it has a story, it is discreet, it doesn't give you headache for storage – what more can you ask for?!« – Aurel Bacs

Na ja, der liebe Aurel schwaffelt etwas viel „Marketing“. Denn dann würde man nachwievor EINE (1) Uhr tragen wäre Aurel wahrscheinlich seinen Job los!
UND, falls er seine Kleidung tatsächlich so wählt wie oben beschrieben, sprich das nicht wirklich für ihn. Auch dort kann man im übertragenen Sinn Rolex oder Plastik-Swatch tragen…

MCG hat geschrieben: ↑28 Dez 2021, 21:21 Na ja, der liebe Aurel schwaffelt etwas viel „Marketing“. Denn dann würde man nachwievor EINE (1) Uhr tragen wäre Aurel wahrscheinlich seinen Job los!
UND, falls er seine Kleidung tatsächlich so wählt wie oben beschrieben, sprich das nicht wirklich für ihn. Auch dort kann man im übertragenen Sinn Rolex oder Plastik-Swatch tragen…

Willst du etwa damit sagen, dass ich dem süßholzgeraspelten Marketingsprech von Herrn Bacs auf den Leim gegangen bin?

10buddhist hat geschrieben: ↑28 Dez 2021, 22:26

MCG hat geschrieben: ↑28 Dez 2021, 21:21 Na ja, der liebe Aurel schwaffelt etwas viel „Marketing“. Denn dann würde man nachwievor EINE (1) Uhr tragen wäre Aurel wahrscheinlich seinen Job los!
UND, falls er seine Kleidung tatsächlich so wählt wie oben beschrieben, sprich das nicht wirklich für ihn. Auch dort kann man im übertragenen Sinn Rolex oder Plastik-Swatch tragen…

Willst du etwa damit sagen, dass ich dem süßholzgeraspelten Marketingsprech von Herrn Bacs auf den Leim gegangen bin?

Es scheint so…