Echt beeindruckend. Den Ton muss man einfach auf lautlos einstellen. Bei Patek in der Manufaktur durfte ich Werkteile unter dem Mikroskop anschauen, bei ALS habe ich x-fach vergrösserte Bilder von den handgravierten Unruhkloben gesehen. Ist schon Wahnsinn was machbar ist. Ich habe mich ja immer schon gefragt, ob die Schraubenzieher der Uhrmacher nicht etwa Kratzer in den Schrauben hinterlassen…
mr2680 hat geschrieben: ↑13 Jan 2022, 08:58Ich habe mich ja immer schon gefragt, ob die Schraubenzieher der Uhrmacher nicht etwa Kratzer in den Schrauben hinterlassen…
Das zeigt übrigens dass bei der Montage geschlampt wurde!
Die Uhrmacherschulen lehren, dass die Klingen der Schraubendreher so geschliffen werden müssen dass sie den Boden der Schraubenschlitze nicht berühren. Grade bei gebläuten Schrauben ist das wichtig.
mr2680 hat geschrieben: ↑13 Jan 2022, 08:58Ich habe mich ja immer schon gefragt, ob die Schraubenzieher der Uhrmacher nicht etwa Kratzer in den Schrauben hinterlassen…
Das zeigt übrigens dass bei der Montage geschlampt wurde!
Die Uhrmacherschulen lehren, dass die Klingen der Schraubendreher so geschliffen werden müssen dass sie den Boden der Schraubenschlitze nicht berühren. Grade bei gebläuten Schrauben ist das wichtig.
Da stellt sich mir sofort die Frage, warum die nicht schon so geschliffen werden? Jedenfalls für die Profis.
Heinz-Jürgen hat geschrieben: ↑13 Jan 2022, 10:17Da stellt sich mir sofort die Frage, warum die nicht schon so geschliffen werden? Jedenfalls für die Profis.
In der Produktion, wo ständig identische Schrauben zum Einsatz kommen, ja. In der Werkstatt, wo jede Schraube anders ist, geht das eher nicht. Da hat der Uhrmacher dann halt verschiedene Klingen pro Breite zum Wechseln.
Grundsätzlich muss die Breite der Klinge immer mindestens der Breite des Schlitzes entsprechen. Der Winkel der Klinge muss so geschliffen sein dass die Klinge oben satt anliegt ohne den Boden des Schlitzes zu berühren.
Weil es viele verschiedene Schrauben gibt und kein Uhrmacher für jede Breite eine separate Klinge vorhalten kann, gibt es solche kleinen Schleifhilfen. Die gehören eigentlich in jede Werkstatt denn die regelmässige Pflege der Werkzeuge ist wichtig für deren Funktion.
mr2680 hat geschrieben: ↑13 Jan 2022, 08:58Ich habe mich ja immer schon gefragt, ob die Schraubenzieher der Uhrmacher nicht etwa Kratzer in den Schrauben hinterlassen…
Das zeigt übrigens dass bei der Montage geschlampt wurde!
Die Uhrmacherschulen lehren, dass die Klingen der Schraubendreher so geschliffen werden müssen dass sie den Boden der Schraubenschlitze nicht berühren. Grade bei gebläuten Schrauben ist das wichtig.
Ein Uhrmacher schrieb mal in einem Forum, er habe sechs Schraubenziehersätze, jedes Set anders geschliffen.
Gemessen am sonstigen Inventar einer gut bestückten Uhrmacherwerkstatt ist das verkraftbar.
Was Thomas wegen der Klingenform schreibt gilt nicht nur für Uhrmacherschrauben. Wenn die Klinge zu schmal ist macht sie Macken in die Kerbenwände, ausserdem rutscht sie schneller ab.
Solange der halbe Keilwinkel der Schraubendreherklinge deutlich kleiner ist als der Reibwinkel (=atan(µ)) der Materialpaarung ist machte es überhaupt keinen Unterschied.
Die elastische Verformung hat man durch das Drehmoment sowieso, dieses wird nur auf dem äussern Viertel bis Fünftel der Schlitzflanke übertragen, auch da spielt die Verformung durch den Keil bei Schrauben in Uhrmacherdimensionen keine Geige.