GMT Dreifaltigkeit

Allgemeine Diskussionen rund um zeitgenössische Uhren
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pasquale
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GMT Dreifaltigkeit

Beitrag von pasquale »

Eigentlich in dieser Form gar nicht geplant, habe ich letzte Woche bemerkt, dass plötzlich alle GMT-Modelle der aktuellen Rolex-Kollektion bei mir sind.
Ausser der Darstellung einer 24h-Anzeige (und teilweise dem gleichen Werk) haben die Uhren aber rein äusserlich eigentlich nicht allzu viele Gemeinsamkeiten. Eine Lünette ist aus Karamik und drehbar, die andere aus Stahl und fixiert. Dann noch ein Modell mit geriffeltem Weissgold.
Doch der Reihe nach..

Meine GMT Master II, die 126710BLRO, ist ja schon seit 2019 bei mir. Diese Uhr zum runden Geburtstag hatte und hat von daher eine spezielle Bedeutung für mich.
Ansonsten muss zur Pepsi wohl nicht allzu viel erzählt werden, da im Forum auch mehrfach vorhanden und in vielen Bildern festgehalten.
Auch wenn Puristen die Bakelit oder zumindest Alu-Lünette wohl vermissen, finde ich die Keramik-Drehlünette schon grosses Kino. Sie rastet perfekt in 1/2h-Schritten und ich erwische mich immer mal wieder beim «spielen» und drehen daran. Dem Material geschuldet sieht sie aus wie neu und wird hoffentlich auch für immer so bleiben.
Auch das Jubilée-Armband sieht (im Gegensatz zur Schliesse ;) fast aus wie am ersten Tag. Vom Tragekomfort her hatte ich bis anhin auch noch nichts angenehmeres in Stahl umgeschnallt.

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Durch einen Tausch ist vor kurzer Zeit die Explorer II zu mir gekommen.
Die Ref. 226570 ist seit 2021 mit dem neuen Werk (3285) mit 70h Gangreserve ausgestattet, und damit eigentlich ein Zwilling der 126710.
Vom Typ her sieht sie schon sportlicher und materialistischer aus als die Pepsi. Auch durch die fixe Lünette und die darin gravierten 24h-Einteilungen. Natürlich wird sie in den meisten Fällen trotzdem nicht für Expeditionseinsätze verwendet.
Da wird sie mit den (Desk-)Divern in bester Gesellschaft sein – bekanntlich werden auch die eher selten in ihrer dem Zweck zugedachten Bestimmung entsprechend gebraucht.
Sei es drum – das weisse «Polar» Zifferblatt finde ich bei diesem Modell das Highlight.
Gibt der doch gröberen ExII eine gewisse Eleganz. Dadurch wirkt sie meines Erachtens frontal sogar fast filigran und edel.


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Und nun kam unverhofft aber nicht weniger erfreulich der Anruf des Händlers, ob ich noch an der Sky-Dweller, Ref. 326934, interessiert sei.
In der aktuellen Situation würden wohl wenige dieses «Angebot» ausschlagen – und so ist dies meine neuste Errungenschaft geworden. Sie ist sogleich auch die komplizierteste Uhr meiner kleinen Sammlung.
Der Jahreskalender ist schon absolute Klasse. Sehr zurückhaltend umgesetzt und auf den ersten flüchtigen Blick fast nicht als solcher zu erkennen.
Was jedoch nicht für die ganze Uhr gilt. Mit 42mm ist sie (für meine Verhältnisse, sprich Handgelenke) ziemlich gross.
Die Weissgold-Lünette und die Lupe tun das übrige betreffend Aufmerksamkeit, Präsenz und Wiedererkennung am Arm.
Ein Wort kurz zur WG-Lünette: Ich finde diese Legierung der absolute Wahnsinn. Gemäss dem Händler sei das Weissgold nicht rhodiniert, sondern «von Natur aus und durch den hohen Platin-Anteil der Goldlegierung bereits in dieser Farbe». Sprich – es könne sich auch nichts an der Rhodinierung abnützen und das Material «ergrauen» lassen. Ob das so ist, kann ich nicht beurteilen. Auf der Homepage von Rolex wird das Material «Rolesor weiss» aber als «Kombination aus Edelstahl und Weißgold» beschrieben.
Wie auch immer – hoffentlich bleibt sie so. Dieser irgendwie «warme» Ton der Lünette, vor allem im Sonnenlicht, begeistert mich momentan immer wieder aufs Neue.
Die Begeisterung der technischen Umsetzung des Jahreskalenders kommt dann noch dazu. Dieser kann in alle Richtungen geschaltet werden. Ohne Korrekturdrücker oder einer zusätzlichen Krone über verschiedene Positionen der Lünette. GMT, Datum (inkl. Schnellschaltung – was die beiden anderen mit 3285-Kaliber nicht haben) – alles wird über die eine Krone in entsprechender Lünettenstellung eingestellt.

Interessant finde ich, dass ExII und SkyDweller eine Twinlock-Krone haben und die Pepsi eine Triplock-Krone.
Wasserdicht sind sie aber trotzdem alle gleich (100m).

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mrdata
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Re: GMT Dreifaltigkeit

Beitrag von mrdata »

Jetzt oute ich mich mal als Omega - Fan :mrgreen:
Einfach klasse! 3 tolle Uhren. Würde jede aufnehmen :whistling:
Herzlichen Glückwunsch zum Neuzugang! An der mache ich auch noch rum :tongueout:
Ich benötige zwar kein GMT, kann man aber auch als Tag/Nachtanzeige nutzen :mrgreen:
Wünsche Dir auf jeden Fall viel Spaß. Und sehr gerne auch mehr Fotos :wink:

Viele Grüße,
Dirk
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MCG
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Re: GMT Dreifaltigkeit

Beitrag von MCG »

Schönes Team hast Du da zusammen getragen! Glückwunsch Pasquale! :thumbsup: :P
LG aus Mostindien - Markus
mr2680
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Re: GMT Dreifaltigkeit

Beitrag von mr2680 »

Tolles Trio. Glückwunsch zum neuen Jahreskalender. Klasse Uhr :thumbsup:
WHY THE hell NOT?
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u2112
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Re: GMT Dreifaltigkeit

Beitrag von u2112 »

Sehr schöne Vorstellung :thumbsup:

Obwohl mit vergleichbarer Funktion, sind die Uhren doch optisch sehr eigenständig. Meine Favoritin wäre die Polar-Explorer II - die ist schlicht und ergreifend, da wurde der sehr funktionale Ursprung gut in die Gegenwart transportiert.

Viel Freude mit den drei Kronen!
Christian
haspe1
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Re: GMT Dreifaltigkeit

Beitrag von haspe1 »

Ich weiß, dass ich ein notorischer Nörgler bin, was das (Miss?-)Verhältnis Lünettenbreite-Zifferblattgröße bei neueren Uhren betrifft (a la "früher war weniger Lametta" :D ).

Die Rolex-Modelle sind gewiss schöne und gute Uhren, aber bei der GMT-Master II tritt für mich deutlich zu Tage, dass hier die Lünette einfach zu breit und dominant ist. Das war bei früheren Modellen stimmiger. Die Explorer II hat auch eine relativ breite Lünette, aber wahrscheinlich aufgrund ihrer anderen Farbe und Gestaltung wirkt sie für mich gerade noch richtig und nicht zu breit.

Generell würden mir bei sehr vielen Uhren mit Drehlünette die Proportionen der alten "Originale" bzw. Vorgänger-Versionen aus den 60-ern bis 90-ern mit den schlankeren Lünetten besser gefallen. Das sieht einfach eleganter und weniger "klobig" aus...

Hannes
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Thomas H. Ernst
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Re: GMT Dreifaltigkeit

Beitrag von Thomas H. Ernst »

haspe1 hat geschrieben: 03 Feb 2022, 08:42 Die Rolex-Modelle sind gewiss schöne und gute Uhren, aber bei der GMT-Master II tritt für mich deutlich zu Tage, dass hier die Lünette einfach zu breit und dominant ist. Das war bei früheren Modellen stimmiger.
Hmm ...

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haspe1
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Re: GMT Dreifaltigkeit

Beitrag von haspe1 »

Thomas H. Ernst hat geschrieben: 03 Feb 2022, 14:36
haspe1 hat geschrieben: 03 Feb 2022, 08:42 Die Rolex-Modelle sind gewiss schöne und gute Uhren, aber bei der GMT-Master II tritt für mich deutlich zu Tage, dass hier die Lünette einfach zu breit und dominant ist. Das war bei früheren Modellen stimmiger.
Hmm ...

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Für mich als Rolex-Laien ist hier nicht selbsterklärend, welche beiden Varianten Du hier oben/unten vergleichst. Ich vermute mal, die ober blaue Hälfte ist das aktuelle Modell und die untere rote Hälfte zeigt ein älteres (aber nicht viel älteres?) Modell.

Ich habe mir mal ein altes Foto einer GMT-Master von 1954 herausgesucht und da ist die Lünette zugegeben (im Gegensatz zu anderen älteren Uhren mit Drehlünette) auch schon relativ breit, aber meinem Gefühl nach eine Spur schmäler im Vergleich zum Gesamt-Durchmesser.

Meine "Analyse" ist ziemlich unfein, aber wenn ich mit dem Geodreieck bei diesem alten und dem neuen Modell die Breite des "färbigen" Bereichs der Lünette ins Verhältnis zum gesamten Durchmesser ohne "Riffelung" der Lünette setze (also Außendurchmesser ist vom äußersten färbigen Rand bis zum äußersten färbigen Rand auf der Gegenseite), dann komme ich beim "Ur-Modell" auf ein Verhältnis von 0,092 und beim aktuellen auf 0,098, also um ca. 10% mehr. Der Unterschied ist also nicht besonders groß und ich habe auch keine große Mess-Genauigkeit mit meiner Methode.

Ich bleibe aber dabei: Mir gefallen schmälere Lünetten meist besser, als breitere, ich sehe gerne mehr Zifferblatt und weniger Lünette! Vor allem dann, wenn sie nicht färbig oder pepsi-färbig sind. :D

Hannes
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Thomas H. Ernst
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Re: GMT Dreifaltigkeit

Beitrag von Thomas H. Ernst »

haspe1 hat geschrieben: 03 Feb 2022, 15:17Für mich als Rolex-Laien ist hier nicht selbsterklärend, welche beiden Varianten Du hier oben/unten vergleichst. Ich vermute mal, die ober blaue Hälfte ist das aktuelle Modell und die untere rote Hälfte zeigt ein älteres (aber nicht viel älteres?) Modell.
Entscheidet denn das Wissen um das Alter über die Attraktivität? Ich dachte es geht um die Breite der Einlage. :whistling:

Und ja, die obere Hälfte zeigt das aktuelle Modell, die 126710BLRO, die untere Hälfte eine 16710 die knapp 40 Jahre alt ist.

Ich weiss nicht was Du für ein Geodreieck hast aber die Lünette ist bei beiden Modellen mit 40,3 mm exakt gleich gross. Mag sein dass die alte aufgrund der aufgearbeiteten Kanten auf den ersten Blick einen Hauch kleiner wirkt.

Die keramische Lünetteneinlage hat im Vergleich zum Aluminium Pendant exakt 0,03mm im Durchmesser zugelegt. Das wurde extra so gemacht damit man nicht über Kreuz tauschen kann. Viele lassen sich da täuschen, die Keramik reflektiert das Licht intensiver als das eloxierte Aluminium, daher erscheint die Einlage prominenter.

Das Gehäusemittelteil hingegen ist tatsächlich, trotz gleichem Durchmesser, fülliger geworden. Das sieht man hauptsächlich an den Hörnern und dem Kronenschutz.
Ich bleibe aber dabei: Mir gefallen schmälere Lünetten meist besser, als breitere, ich sehe gerne mehr Zifferblatt und weniger Lünette! Vor allem dann, wenn sie nicht färbig oder pepsi-färbig sind.
An der Grösse der Zifferblätter hat sich nichts geändert.
Grüsse Thomas
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RaSta
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Re: GMT Dreifaltigkeit

Beitrag von RaSta »

Ich meine auch, dass es nur die Typographie der Ziffern (fetter und breiter gefräst) ist, welche die Lünette breiter erscheinen lässt. Hinzu kommen vielleicht noch die satteren, dunkleren Farben.
mrdata hat geschrieben: 01 Feb 2022, 15:48 Ich benötige zwar kein GMT, kann man aber auch als Tag/Nachtanzeige nutzen :mrgreen:

Viele Grüße,
Dirk
Mit dem Argument hätte ich meine nicht bewilligt bekommen. Da hätte meine Frau gesagt: "Also dazu brauchst Du nur aus dem Fenster zu schauen.
Dunkel = Nacht, hell = Tag" :mrgreen:

Gruß
RaSta
haspe1
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Re: GMT Dreifaltigkeit

Beitrag von haspe1 »

Thomas H. Ernst hat geschrieben: 03 Feb 2022, 16:09
haspe1 hat geschrieben: 03 Feb 2022, 15:17Für mich als Rolex-Laien ist hier nicht selbsterklärend, welche beiden Varianten Du hier oben/unten vergleichst. Ich vermute mal, die ober blaue Hälfte ist das aktuelle Modell und die untere rote Hälfte zeigt ein älteres (aber nicht viel älteres?) Modell.
Entscheidet denn das Wissen um das Alter über die Attraktivität? Ich dachte es geht um die Breite der Einlage. :whistling:
Nein, das Wissen um das Alter entscheidet nicht über die Attraktivität, aber es entscheidet, um wie viele Generationen die beiden Modelle, die Du mit der Foto-Montage vergleichst, auseinanderliegen. Und wenn es nur eine Generation gewesen wäre, dann wäre es einleuchtender und weniger aussagekräftig, dass die Unterschiede bei den Lünetten/Durchmessern kleiner sind, wenn es aber um eine Gegenüberstellung weit auseinanderliegender Generationen geht, dann bekommt Dein Foto-Vergleich die Aussage: "Schau mal, es hat sich ja seit Modellstart nur sehr wenig verändert!"

Mein Geodreieck ist ohne Fehl und Tadel, nur meine Methode, Längenverhältnisse am Monitor meines Computers mittels Abmessen mit dem Geodreieck zu vergleichen, bei denen eines der Fotos die Uhr nicht total frontal zeigt, ist ziemlich fehleranfällig/ungenau.
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