https://forum.watchtime.ch/viewtopic.ph ... &start=135
habe ich kurzentschlossen zugeschlagen.
Christopher Ward C65 Super Compressor
Größe 41 mm / 13,05 mm
L2L 47,12 mm
Edelstahlband mit 22 mm Anstoßbreite, feinverstellbarer Schließe und Quickrelease-System
Zifferblatt Ocean Blue
Lünette einseitig drehbar mit 120 Klicks
Gewölbtes Saphir
Wadi 150 Meter
Sellita SW200-1, Elaboré, 5 Jahre Garantie
Super-LumiNova® Grade X1 GL C1
Listenpreis: 1410 €, Zoll/Einfuhrumsatzsteuer wird durch CW übernommen.
Super Compressor Uhr – was ist das eigentlich?
Durch die historische Brille betrachtet war es die auf Uhren-Gehäuse spezialisierte Schweizer Firma Ervin Piquerez S.A. (EPSA), welche die Super Compressor-Technologie in den 1950er bis 1970er Jahren entwickelt hat und unter dem Namen „Fluidtight Watch Case“ patentieren ließ.
Die (auf den ersten Blick völlig widersinnige) Idee hinter diesen speziell für Taucheruhren entwickelten Gehäusen war,
dass die Wasserdichtigkeit mit zunehmender Wassertiefe steigt.


Die technische Umsetzung ist so genial wie einfach: Der Boden von Super Compressor-Gehäusen ist mit einer wellenförmigen Feder ausgestattet, die auf den O-förmigen Dichtungsring drückt. Die Feder sorgte dafür, dass der Gehäuseboden eine gewisse Beweglichkeit hat, aber trotzdem im Wesentlichen abgedichtet war. Steigt nun also in den Tiefen des Meeres der Wasserdruck, so wird der Gehäuseboden zunehmend auf den O-Ring gedrückt – die Wasserdichtigkeit steigt um ein Vielfaches.
Kurzum: Höhere Wassertiefe = höherer Wasserdruck = höhere Wasserdichtigkeit.
Der große Vorteil: Dadurch, dass kein permanent hoher Druck auf dem O-Ring lastete, wurde die Haltbarkeit der Dichtung enorm gesteigert (Kunststoffe zur damaligen Zeit waren längst nicht so langlebig wie heute).

https://youtu.be/4e0I8JVN4ls
Mehr als 100 Uhren-Marken von A wie Alpina bis Z wie Zenith bauten damals Modelle mit Super Compressor-Gehäuse von EPSA oder bauten ihre eigenen Gehäuse, nachdem sie das Patent von EPSA käuflich erworben haben. Aus gutem Grund: Die Wasserdichtigkeit von Super Compressor-Gehäusen betrug 600 ft, also rund 183 Meter (rund 18 bar), was in den 50er Jahren überdurchschnittlich war. Zum Vergleich: Die Rolex Submariner (ohne Super Compressor-Gehäuse) kam im Jahr des Erscheinens (1953) mit 10 bar Wasserdichtigkeit. Es verwundert in der Summe keineswegs, dass Super Compressor-Uhren früher auch vom Militär genutzt wurden.
Super Compressor-Uhren wurden immerhin für 20 Jahre verbaut. Dann ist die Technologie langsam ausgestorben – aus einem einfachen Grund: Kunststoffe, aus denen O-Dichtungsringe gefertigt wurden, sind über die Jahre immer robuster und widerstandsfähiger geworden. Ein Super Compressor-Mechanismus, der (wie oben beschrieben) den O-Ring des Gehäusebodens schont, wurde damit zunehmend weniger nützlich – zumindest gegenüber einer klassischen Taucheruhren-Konstruktion, welche auch deutlich weniger aufwendig und damit günstiger in der Produktion war. Das ist auch der Grund, warum die Super Compressor-Technologie, obwohl sie schon längst aus dem Patentschutz gelaufen ist, heute kaum noch verwendet wird.
Die Umsetzung des Super Compressor-Prinzips in der C65
Christopher Ward hat ein Gehäuse konstruiert, welches im Wesentlichen genau so funktioniert wie Super Compressor-Gehäuse vor 70 Jahren. Wer sich für die Geschichte von Uhren interessiert und eine Technik-Geek-Ader hat, dem wird beim Gedanken daran vermutlich das Herz aufgehen. Christopher Ward hat ferner ein echtes Alleinstellungsmerkmal geschaffen: Mir ist keine andere Uhr von anderen Herstellern bekannt, die derzeit mit originalgetreuem Super Compressor-Mechanismus kommt.

Dennoch darf man durchaus kritisch anmerken, dass die Wasserdichtigkeit der Christopher Ward C65 Super Compressor-Uhr mit 15 bar eher solala ist (das ist sogar noch etwas weniger als die historischen Super Compressor-Uhren aus den 50er, 60er und 70er Jahren).
In den „Ausbuchtungen“ des Außenrings aus orange-eloxiertem Aluminium ist bei genauem Hinsehen die Feder zu sehen, die eine gewisse Beweglichkeit des Gehäusebodens und damit den Super Compressor-Mechanismus ermöglicht. Diese Feder ist grade mal 300 Mikrometer dick – nur rund fünf mal mehr als ein durchschnittliches menschliches Haar.
Nettes Detail: Auf dem orangen Außenring ist ein Taucherhelm verewigt – als Hommage an das Symbol, welches bei original EPSA Super Compress-Gehäusen innen oder außen eingraviert war.
Quelle
Bei der Suche nach "Super-Compressor" habe ich einen weiteren aktuellen Anbieter aus Deutschland gefunden.
https://circulawatches.com/produkt/supersport



















