So, ich habe mir nach getaner Arbeit (das Geld für die Uhren muss ja leider hart verdient werden

) auch endlich mal die neue Ingenieur angeschaut - meine ersten Eindrücke:
+ die Dimensionen der Uhr klingen sehr tragbar, betrachtet man die Höhe und die Optik, dann hat die Uhr Anleihen sowohl bei einer "Skinny" wie bei der 1832
+ das Gehäuse sieht soweit gut aus, die Hörner sind etwas besser integriert als bei der 1832, aber nicht ganz zu optimiert wie bei der 3239
- die Schrauben in der Lünette muss man live sehen, das sieht mir nach einem Dreckfänger aus
+ das Zifferblatt nimmt das Schachbrettmuster der 1832 optisch schön auf, beim Material bin ich mir aber nicht sicher (Plastik??)
- den Rahmen um das Datum hätte ich nicht gebraucht, das gab es beim Original auch nicht und engt das Datum optisch zu sehr ein
- auch die führende 0 hätte ich weggelassen, das gab es auch nur beim direkten Vorgänger (der wahrlich nicht als Vorbild dienen muss)
+ Zeigerspiel passt für mich und ist auch nah am original
+ das flache Band finde ich auch besser als eine Kastenschließe, zumal es verschieden lange Bandglieder zur Feinjustierung gibt (die beiden Bandglieder neben der Schließe sind etwas länger); das ist schnell eingestellt und zudem bei der Uhr auch nicht zu entscheidend - bei einem Brocken wie der 3785 geht es nicht ohne, da die Uhr sonst kippelt. Bei 10,xmm Höhe und 45mm L2L dürfte die neue Ingenieur nicht wirklich kopflastig sein.
- Butterfly-Schließe finde ich nicht so gut, mit den GST-/3227-Schließen wäre das Band noch flacher und enger am Arm
+ nur Stahlband ohne Schnellwechsel-Option finde ich konsequent (Leder/Kautschuk sind sowieso immer suboptimal aus), die Bandbefestigung am Gehäuse ist aber ziemlich hingedengelt (zwei Federstege - das hätte man technisch besser lösen können)
+ das Werk ist flach, zuverlässig und ganggenau nach meinen Erfahrungen und die 5-Tage-Gangreserve hilft beim Wechseln
- von der Finissage her und der technischen Ambition ist es aber nicht in der Liga, die GP oder BP in diesem Segment liefern
- Vertrieb nur durch Boutiquen finde ich Mist, zum einen gibt s hier keine im Norden und zum anderen kann man de Uhr dann nicht beim Stamm-Konzi kaufen.
Der Preis ist margen- und nicht volumen-orientiert. Im eigenen Haus sind die AT 3288 oder die Mark XX im Vergleich klare Preis-Leistungssieger. Aber in diesem Segment erfolgt die Preisbildung nicht kostenbasiert, sondern mit Blick auf die (erwartete) Zahlungsbereitschaft.
Fazit: Kaufen? In der Boutique für 12,9k (oder bald mehr) sicherlich nicht. Aber ich würde schon denken, dass ich da in den kommenden Jahren mit ausreichend Geduld den Gebrauchtmarkt beobachten werde. Und bis jetzt habe ich noch jede IWC zu einem passenden Preis gefunden. Das kann halt einen Moment dauern, aber ich bin da auch für lange Wartezeiten gut gewappnet
Gruß,
Christian
P.S.: Da wir hier ja Leute unter uns haben, die es wissen können: "Weicheisen-Innengehäuse zum Schutz gegen Magnetfeldstrahlung" - gibt es dazu auch eine konkrete Angabe, wie stark dieser Schutz denn ausfällt?