Deinen Ausführungen kann ich nicht widersprechen.
Alleine schon deshalb, weil für mich früher Neuuhren kaum infrage kamen und sie damit erst lange nach ihrer Einstellung überhaupt - zufällig - ins Blickfeld gerieten.
Und natürlich wollte der gemeine Rolexfan während dem aktiven Produktionszyklus nicht unbedingt eine Tudor, da sie für viele zu sehr die Billigschiene der Marke darstellte und somit nichts für die Aussenwirkung beitrug. Ich kann mich noch daran erinnern, wie sie an der Uhrenbörse in München für 1400.- angeboten wurden. Geändert hat sich alles erst mit dem Höhenflug von Tudor durch die Black Bay.
Eng betrachtet stimmt es natürlich und ist meist auch Spekulation. Auch ich messe der Spekulation in den letzten Jahren eine Bedeutung bei, welche früher für mich nicht von Interesse war.
Fast alles was interessant ist, ist teuer geworden. Gleichzeitig kann man heute vielfach nicht mehr den Tausch derart exzessiv ausleben, wie ich es mal gemacht hatte. Also ist immer recht viel Geld im Spiel und da überlegt man im Hinterkopf dann schon, ob man dieses oder jenes Modell überhaupt kaufen soll, wenn man sie hinterher weder zum selben Preis verkaufen noch tauschen kann.
Der Markt hat sich gewandelt, weg von der reinen Freude an einer mechanischen Uhr, hin zur materiellen Sache. Das sieht man auch deutlich an den Bepreisungen.
Der Preis einer Uhr widerspiegelt nicht mehr ihren Wert, sondern nur ihre Aussenwirkung bestimmt den Preis.
Für jenen mit einer kleinen Sammlung welche statisch bleibt, wird dies nicht von Interesse sein, jedoch für einen Uhrennarren, welcher ständig Jäger ist, ist es aber von Bedeutung, um nicht in den Privatkonkurs abzudriften.
Von daher bin ich heute auch ein Spekulant. Und trotzdem liebe ich die Uhren und nicht das Geld.

Gast-Member Nr.1 - am 15.2.2006 virtuell bereits im Schlafsack vor der Türe wartend.