Fehler bei Regulierung gemacht - benötige Verständnishilfe

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quartzman
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Fehler bei Regulierung gemacht - benötige Verständnishilfe

Beitrag von quartzman »

Guten Abend!

Ich habe mir zur Regulierung meiner einfachen/günstigen mechanischen Uhren, zumeist mit Seiko-TMI NH3x Werk, eine Weishi 1900 Zeitwaage gegönnt.
Das hat bei den meisten Uhren auch sehr gut funktioniert, bei der letzten mit NH35 ist mir ein dummes Mißgeschick passiert:

Das Werk hatte im Ursprungszustand beim Tragen ungefähr 9s Vorlauf und differierte über alle Lagen um einen Gesamtwert von vielleicht 10s maximal. Beat Error lag bei 0,1. Das wollte ich korrigieren (also in Einstelllage erstmal den Gangfehler um einen Betrag von -4 verringern), wie ich es bei meinen anderen Uhren zuvor auch schon erfolgreich gemacht habe. Zur Vorbereitung hatte ich sie voll aufgezogen und zwei Tage im Uhrenbeweger drehen lassen, weil ich zur Zeit eine andere Uhr trage.

Und dann bin ich beim Einstellen, warum auch immer (ich hab's vermutlich einfach nicht genau gesehen), mit meinem Einstellwerkzeug ganz kurz an die Unruh bzw. Feder gekommen. Ich wollte den Rücker bewegen, habe aber wohl irgendwie minimal die Feder berührt. Die Unruh hat dann kurz gestoppt (logisch), ist aber von alleine sofort wieder angelaufen.
Jetzt hat die Uhr nur noch eine Amplitude von ca. 200° (vorher waren es 260°), der Beat-Error war auf einmal höher (= >1) und die Uhr ging +60s falsch. Ich habe mich dann wechselweise mit dem Rücker vom Beat-Error und für die Zeiteinstellung wieder an 0,1 BE und ca. 4s Fehlgang herangetastet, aber die Amplitude ist immer noch zu gering, und wenn ich die Uhr jetzt von Rückenlage auf eine andere Lage drehe, habe ich Gangfehler von +90s.
Schütteln und Klopfen war leider auch nicht erfolgreich.

Ich komme vermutlich nicht umhin, meinen Fehler von einem Uhrmacher begutachten zu lassen, oder wie seht ihr das? Im Zweifel muss halt ein neues NH35 rein, das kann ja nicht so unfassbar teuer werden (die Uhr, eine Revelot Hexmariner mag ich sehr, die ist mir das wert).

Meine Fragen:
1. Wie stelle ich grundsätzlich ein solches Werk korrekterweise ein? Erst +/-, dann BE? Oder erst BE, dann +/-? Oder wechselweise? (Hintergrund: bei allen Uhren war der BE maximal 0,2, den habe ich nie anfassen müssen). Mir ist der Zusammenhang noch nicht so ganz klar, und meine Google-Suche hat darauf keine Antwort hervorgebracht, sondern nur Diskussionen, die sich irgendwann um des Kaisers Bart drehten, und die Youtube-Videos gehen auch nie in die Tiefe, sondern bewegen nur den Rücker...
Eine Anleitung, wie man beim Regulieren korrekt vorgeht, wäre toll. Ja ich weiß, dumme Fehler wie die Unruh berühren verhindert man damit auch nicht, aber das eine hat ja nichts mit dem anderen zu tun.
2. Was könnte denn da passiert sein, dass die Amplitude so gering ist? Sehen kann ich nichts, selbst unter einem Mikroskop schwingt die Unruh für meine Augen sauber, ich kann keine Krümmung in der Feder erkennen, und auch keine übersprungenen Lagen oder sowas.

Wäre lieb, wenn sich jemand die Zeit nähme, meine Fragen zu beantworten.
Ich könnte notfalls vielleicht sogar Fotos machen, aber erst in mehr als 41 Stunden...

LG

der quartzman
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Thomas H. Ernst
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Re: Fehler bei Regulierung gemacht - benötige Verständnishilfe

Beitrag von Thomas H. Ernst »

quartzman hat geschrieben: 15 Feb 2025, 18:35 1. Wie stelle ich grundsätzlich ein solches Werk korrekterweise ein? Erst +/-, dann BE? Oder erst BE, dann +/-? Oder wechselweise?
Die Justage ist ein iterativer Prozess (Spiralklötzchenträger -> Spiralschlüsselposition -> Spiralschlüsselweite).

Zuerst also den Abfallfehler so klein als möglich einstellen, dann den Spiralschlüsselträger verschieben um den Gang zu beeinflussen und zuletzt die Schlüsselweite kontrollieren (die Spirale darf nicht geklemmt werden, muss aber bis auf einen ganz kurzen Moment beim Seitenwechsel immer an einer Gabel anliegen). Wegen der Klemmung beeinflussen sich die Positionen von Spiralschlüssel- und Klötzchenträger.
2. Was könnte denn da passiert sein, dass die Amplitude so gering ist? Sehen kann ich nichts, selbst unter einem Mikroskop schwingt die Unruh für meine Augen sauber, ich kann keine Krümmung in der Feder erkennen, und auch keine übersprungenen Lagen oder sowas.
Du hast die Spirale gekillt.

Tröste Dich, ist mir bei einem 4R36 auch schon mal passiert, eine falsche Bewegung und die Amplitude war hinüber. Ein erfahrener Uhrmacher hat nach 2 Stunden beim Versuch die Spirale neu zu legen entnervt aufgegeben. Man kann die Deformation übrigens nicht sehen, wir haben damals die Hemmungspartie mit einer Intakten vergleichen.

Ich hätte den ursprünglichen Zustand so gelassen, für eine Seiko/TMI dieser Klasse ist das bereits ein Bestwert.
Grüsse Thomas
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quartzman
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Re: Fehler bei Regulierung gemacht - benötige Verständnishilfe

Beitrag von quartzman »

Alles klar, danke für Deine Erklärung!

Mit dem Spiralschlüsselträger ist das Mini-Messingteil in der Gabel gemeint, wo die Spirale drin sitzt?

Kann denn ein Uhrmacher nur die Spirale mitsamt Spiralträger erneuern, oder braucht's ein neues Werk?

Mein Problem ist, dass ich keinen vertrauenswürdigen Uhrmacher kenne (NRW, A40-Schiene, alles von Unna im Osten bis Mülheim im Westen wäre kein Problem), einfach weil ich noch nie einen gebraucht habe.
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Thomas H. Ernst
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Re: Fehler bei Regulierung gemacht - benötige Verständnishilfe

Beitrag von Thomas H. Ernst »

quartzman hat geschrieben: 15 Feb 2025, 20:50 Kann denn ein Uhrmacher nur die Spirale mitsamt Spiralträger erneuern, oder braucht's ein neues Werk?
Für diese Werke gibt es keine Ersatzteile die sich preislich rentieren würden, die repariert praktisch niemand da es für < 50 € Ersatz gibt.

Wenn Du Erfahrungen mit Uhrwerken sammeln willst, empfehle ich Dir eine ETA 649x oder ein entsprechendes Derivat. Die günstigen Seiko Werke kosten zwar wenig, sind aber anspruchsvoll was die Behandlung angeht.
Grüsse Thomas
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unnnamed
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Re: Fehler bei Regulierung gemacht - benötige Verständnishilfe

Beitrag von unnnamed »

- Die Unruh (komplett) wird einzeln verkauft, kostet ungefähr ein Drittel des Werkes.
- Du musst dann nur die alte ausklipsen und die neue einklipsen.
- Die Spirale kann man richten wenn nötig (das sieht man sehr wohl, aber ist nicht jedermanns Sache
und zwei Stunden an einer Seiko Spirale zu bügeln klingt auch eher, als sei dies nicht dessen Steckenpferderl).

Zu klein würde ich das Schlüsselspiel per se gar nicht machen. Aber klein, ja. Einfach mal mit verschiedenen
Weiten anschauen, was in den Lagen passiert bei unterschiedlichen Spielen.

PS: Uhrenbeweger sind nicht nützlich.
PPS: Ein 4R36 ist kein Chronometer.
Gruß Bernd
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Thomas H. Ernst
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Re: Fehler bei Regulierung gemacht - benötige Verständnishilfe

Beitrag von Thomas H. Ernst »

unnnamed hat geschrieben: 16 Feb 2025, 05:58 - Die Unruh (komplett) wird einzeln verkauft, kostet ungefähr ein Drittel des Werkes.
- Du musst dann nur die alte ausklipsen und die neue einklipsen.
Wenn man es selber macht, ist es vom Preis ok.
Die Spirale kann man richten wenn nötig (das sieht man sehr wohl, aber ist nicht jedermanns Sache
und zwei Stunden an einer Seiko Spirale zu bügeln klingt auch eher, als sei dies nicht dessen Steckenpferderl).
Das hat weniger mit mangelnder Begabung des Uhrmachers sondern mit der Tendenz des Uhrwerks, sich permanent anders zu verhalten, zu tun.

Ich habe hier auch eine Uhr mit einem NH35, wenn ich das auf die Zeitwaage lege, zeigt das in identischen Lagen so alle 20 bis 30 Minuten einen komplett anderen Gang. Wenn etwa das Federhaus etwa zur Hälfte abgelaufen ist, wird es deutlich schneller (von Vollaufzug bis Stehenbleiben rund 30 s/Tag).

Leider ist auch die Aufzugleistung ziemlich mau, wenn man mal nicht so aktiv ist, bleibt de Uhr nach 6 bis 8 Tagen Nachts gerne mal stehen. Ich hatte mal eine Seiko mit dem 4R35, die hat sich hinsichtlich Aufzug und Justierbarkeit sehr ähnlich verhalten.

Im Forum gibt es mindesten noch ein Mitglied mit ähnlichen Problemen, da hat nicht mal der Hersteller helfen können.
Grüsse Thomas
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quartzman
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Re: Fehler bei Regulierung gemacht - benötige Verständnishilfe

Beitrag von quartzman »

Mal eine Frage:
Kann man die Uhr mit einem anderen, besseren Werk ausstatten? Also ich meine jetzt ohne große Anpassarbeiten, sondern mit einem Werk, wo man Zifferblatt, Zeiger, Krone und Datumscheibe so austauschen kann? Das Werk wird im Gehäuse noch von einem Werkhaltering umgeben.
Das wäre ja jetzt die Gelegenheit, wenn das gehen würde.
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Thomas H. Ernst
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Re: Fehler bei Regulierung gemacht - benötige Verständnishilfe

Beitrag von Thomas H. Ernst »

quartzman hat geschrieben: 16 Feb 2025, 13:23 Mal eine Frage:
Kann man die Uhr mit einem anderen, besseren Werk ausstatten? Also ich meine jetzt ohne große Anpassarbeiten, sondern mit einem Werk, wo man Zifferblatt, Zeiger, Krone und Datumscheibe so austauschen kann? Das Werk wird im Gehäuse noch von einem Werkhaltering umgeben.
Das wäre ja jetzt die Gelegenheit, wenn das gehen würde.
Sicher geht das. Das Werk muss einfach hinsichtlich der Dimensionen (Durchmesser, Höhe, Lage der Stehwelle, Zeigerhöhe, etc.) übereinstimmen.

Als Ersatz für ein NH35 käme das Seiko Original 4R3x infrage, allerdings kann Dir niemand garantieren dass dieses Werk besser funktioniert und die Serienstreuung ist enorm hoch.

Ich würde eher zu einem 6R3x tendieren, die Serienstreuung ist zwar immer noch recht hoch, allerdings ist die Langzeitstabilität etwas besser und die Teile lassen sich i.d.R. besser justieren. Allerdings ist mir bislang keines zu einem akzeptablen Preis über den Weg gelaufen.
Grüsse Thomas
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quartzman
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Re: Fehler bei Regulierung gemacht - benötige Verständnishilfe

Beitrag von quartzman »

Ok, also habe ich Dich mit dem ETA 649x mißverstanden, ich hatte gedacht, das wäre besser und OOB austauschbar.
Was wäre denn ein akzeptabler Preis für ein 6R3x (das kann ich dann OOB tauschen lassen?)?

Und, weil Du von "üben" schriebst: gibt es einen Trick oder ein anderes Werkzeug, mit welchem ich verhindern kann, dass ich an die Spirale stoße?
Mein Problem war trotz gutem Licht und Vergrößerung, dass ich den Abstand falsch eingeschätzt habe.
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Paulchen
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Re: Fehler bei Regulierung gemacht - benötige Verständnishilfe

Beitrag von Paulchen »

quartzman hat geschrieben: 16 Feb 2025, 18:50 für ein 6R3x (das kann ich dann OOB tauschen lassen?)?
dürfte nicht funktionieren.
https://calibercorner.com/seiko-caliber-nh35a/
https://calibercorner.com/seiko-caliber-6r35/

quartzman hat geschrieben: 16 Feb 2025, 18:50 Mein Problem war trotz gutem Licht und Vergrößerung, dass ich den Abstand falsch eingeschätzt habe.
Üben, üben, üben.
Ich habe die Unruh meiner Seiko auch schon mit dem stumpfen Zahnstocher gekillt. :whistling:

Bild

Rainer Nienaber war so nett und hat es wieder gerichtet (Austausch)
H-P
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Thomas H. Ernst
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Re: Fehler bei Regulierung gemacht - benötige Verständnishilfe

Beitrag von Thomas H. Ernst »

quartzman hat geschrieben: 16 Feb 2025, 18:50 Ok, also habe ich Dich mit dem ETA 649x mißverstanden, ich hatte gedacht, das wäre besser und OOB austauschbar.
Nein, ich dachte da an das Sammeln von Erfahrungen und Erlernen von Fertigkeiten.
Was wäre denn ein akzeptabler Preis für ein 6R3x (das kann ich dann OOB tauschen lassen?)?
Gute Frage. Ich habe hier eine Uhr mit NH35 die neu CHF 439,- gekostet hat. Ein Seiko 6R35 unter 200,- bei halbwegs seriösen Quellen zu finden ist kaum möglich und das ist m.E. unverhältnismässig. Daher baut der Hersteller ja ein NH35 in diese Uhr ein.
Und, weil Du von "üben" schriebst: gibt es einen Trick oder ein anderes Werkzeug, mit welchem ich verhindern kann, dass ich an die Spirale stoße?
Fingerspitzengefühl. :whistling:

Ich benutze eine Mikrometerschraube in einem kleinen Schraubstock mit Kugelfuss. Da die Verstellung beim Rücker so diffizil ist, schiesst man händisch dank dem Losbrechmoment immer übers Ziel hinaus.
Grüsse Thomas
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Re: Fehler bei Regulierung gemacht - benötige Verständnishilfe

Beitrag von Thomas H. Ernst »

Paulchen hat geschrieben: 16 Feb 2025, 23:45 dürfte nicht funktionieren.
https://calibercorner.com/seiko-caliber-nh35a/
https://calibercorner.com/seiko-caliber-6r35/
Funktioniert.

Beide Werke haben identische Zeigerhöhen, identische Stehwellen(höhen), identische Befestigungspunkte und identische Grundmasse: 27.40 mm x 5.35 mm. Die Grundplatine hat sogar die selbe Teilenummer wie beim NH35: 0104 165.

Beim NH35 ist noch ein "Dial holding spacer" 4408 172 mit dabei, der passt natürlich auch auf das 6R35.
Grüsse Thomas
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Re: Fehler bei Regulierung gemacht - benötige Verständnishilfe

Beitrag von Paulchen »

Thomas H. Ernst hat geschrieben: 17 Feb 2025, 10:55
Paulchen hat geschrieben: 16 Feb 2025, 23:45 dürfte nicht funktionieren.
https://calibercorner.com/seiko-caliber-nh35a/
https://calibercorner.com/seiko-caliber-6r35/
Funktioniert.
Oops, da habe ich wohl falsch geguckt.
H-P
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Re: Fehler bei Regulierung gemacht - benötige Verständnishilfe

Beitrag von quartzman »

Thomas H. Ernst hat geschrieben: 17 Feb 2025, 10:43
Was wäre denn ein akzeptabler Preis für ein 6R3x (das kann ich dann OOB tauschen lassen?)?
Gute Frage. Ich habe hier eine Uhr mit NH35 die neu CHF 439,- gekostet hat. Ein Seiko 6R35 unter 200,- bei halbwegs seriösen Quellen zu finden ist kaum möglich und das ist m.E. unverhältnismässig. Daher baut der Hersteller ja ein NH35 in diese Uhr ein.
Ok. Wie geschrieben, ich mag das Design der Uhr sehr. So wie ich das verstehe, ist das ja wirklich OOB austauschbar. Ist ein 6R35 deutlich besser - dann würde ich das ernsthaft in Erwägung ziehen!?
Ich benutze eine Mikrometerschraube in einem kleinen Schraubstock mit Kugelfuss. Da die Verstellung beim Rücker so diffizil ist, schiesst man händisch dank dem Losbrechmoment immer übers Ziel hinaus.
Das klingt interessant! Jegliches Husten, Wackeln oder sonstwie induzierte Fehler sind so ja super ausgeschlossen, und es stimmt, man schießt immer über's Ziel hinaus.
Kannst Du davon vielleicht mal ein Foto einstellen, damit ich mir das so grob vorstellen kann? Bis auf die Mikrometerschraube dürften alle Komponenten sowieso vorhanden sein, und auch wenn ich zur Zeit sonst nichts an einem Werk reparieren kann, die Möglichkeit, es nach meinen Vorstellungen optimal einzustellen, möchte ich dennoch nicht missen. Dafür wurde der Weishi 1900 ja gekauft ;)
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Thomas H. Ernst
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Re: Fehler bei Regulierung gemacht - benötige Verständnishilfe

Beitrag von Thomas H. Ernst »

quartzman hat geschrieben: 17 Feb 2025, 11:59 Ist ein 6R35 deutlich besser - dann würde ich das ernsthaft in Erwägung ziehen!?
Definiere "deutlich".

Unterhalb der 7/8/98Rxx ist "deutlich" ein sehr relativer Begriff.
IKannst Du davon vielleicht mal ein Foto einstellen, damit ich mir das so grob vorstellen kann?
Ich habe mir von meinem Nachbarn dieses Teil ausgeliehen. Es wird zum Ermitteln von Wandstärken bei Geschosshülsen (er ist Sportschütze und Jäger) verwendet. Die Olive kann man rausschrauben und den Dorn dann sehr einfach zum Justieren verwenden.

Bild

Die Uhrenindustrie hat solcherlei Konstrukte fixfertig im Angebot, kostet halt ein Vermögen.
Grüsse Thomas
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